Im 19. Jahrhundert war die kleinblütige Weidenröschenpflanze ein Mittel gegen bakterielle Ruhr, da sie die akuten Symptome wie blutigen Durchfall, starke Bauchkrämpfe, Übelkeit und Erbrechen wirksam linderte. Doch bald erkannte man auch seine anderen Eigenschaften. Heute ist die kleinblütige Weidenrinde vor allem eines der wirksamsten Kräuter zur Bekämpfung von Harnwegsbeschwerden und zur Unterstützung der Gesundheit der Prostata. Die für typisch männliche Beschwerden geschätzte kleinblütige Weidenrinde hat aber noch viele andere Verwendungsmöglichkeiten. Ihre medizinischen Eigenschaften sind unter anderem auf die hohe Aktivität von Gerbstoffen wie Oenothein A und Oenothein B zurückzuführen. Warum wird die kleinblütige Weidenrinde bei Prostata- und Harnwegsproblemen eingesetzt? Wann kann sie sonst noch hilfreich sein? Wie sollte sie angewendet werden?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Kleinblütige Weidenrinde – Eigenschaften. Ein wenig bekanntes Kraut mit einem außergewöhnlichen Wirkungsspektrum
- 2 Kleinblütige Weidenröschen – Zusammensetzung
- 3 Kleinblütige Weide – gesundheitsfördernde Eigenschaften
- 4 Kleinblütige Weide – Wirkung auf die Prostata und die Harnwege. Mit anderen Worten, ein pflanzliches Heilmittel für „Männerprobleme“.
- 5 Kleinblütiger Huflattich und androgenetische Alopezie
- 6 Kleinblütige Weide für Gelenke
- 7 Kleinblütige Weide bei Akne und anderen Hautkrankheiten
- 8 Kleinblütige Weide – Anwendung. Wann einnehmen, wie dosieren?
- 9 Nahrungsergänzungsmittel mit kleinblütiger Weidenrinde
- 10 Kleinblütige Weide – Kontraindikationen
- 11 Kleinblütige Weide – Nebenwirkungen
Kleinblütige Weidenrinde – Eigenschaften. Ein wenig bekanntes Kraut mit einem außergewöhnlichen Wirkungsspektrum
Bei regelmäßiger Anwendung der Kleinblütigen Weide können zahlreiche gesundheitliche Vorteile erzielt werden. Sie enthält viele wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe, die den Körper stärken und auch für die Haut hervorragend sind. Für Männer, die an einer gutartigen Prostatahyperplasie leiden, und für alle, die mit Problemen des Urogenitaltrakts zu kämpfen haben, kann die Weidenrinde ein goldenes Rezept gegen hartnäckige Symptome sein.
Trotz ihrer unbestreitbaren Vorteile ist die Weidenrinde ein relativ unbeliebtes Kraut, was sicherlich darauf zurückzuführen ist, dass sie erst relativ spät entdeckt wurde und weniger häufig beschrieben wurde als andere Kräuter. Einige der frühesten Informationen über Weidenrinde stammen aus dem Jahr 1880. Sie hat zwar keine so lange Tradition wie andere Heilpflanzen, ist aber auf jeden Fall eine nähere Betrachtung wert.
DieKleinblütige Weide (Epilobium parviflorum Schreb.) wird zu den Nachtkerzengewächsen gezählt. Sie wird bis zu 80 cm hoch, der Stängel ist aufrecht und an der Spitze verzweigt. Die Blätter sind schmal und lanzettlich, und die Blüten sind klein und wachsen einzeln an den Blattwinkeln. Die Blütenblätter sind lila oder violett und herzförmig. Die Pflanze blüht von Juni bis September.
Der Weidenbusch ist in vielen Teilen der gemäßigten Zone zu finden. Er ist sowohl in Polen als auch in anderen europäischen Ländern sehr verbreitet. Er wächst auch in Asien, Nordamerika und Afrika. In den meisten Gebieten, in denen er vorkommt, gilt er als häufige Art. Die wichtigsten Lebensräume der Kleinblütigen Weide sind Brachflächen, Wildnisgebiete, Waldlichtungen, Heiden, Wiesen und Feuchtgebiete. Sie wird manchmal als Zierpflanze in Hausgärten angebaut.
Obwohl die Weide eine Nischenheilpflanze ist, hat sie in der Volksmedizin eine wichtige Rolle gespielt. Unsere Großmütter und Urgroßmütter verwendeten sie bei Darmproblemen, Frauenleiden, Schuppenflechte, Wunden, Urtikaria und Blasenentzündung. Der Rohstoff der kleinblütigen Weide ist das Kraut, d. h. der gesamte oberirdische Teil der Pflanze, der während der Blütezeit geerntet wird.
Kleinblütige Weidenröschen – Zusammensetzung
Die kleinblütige Weide enthält zahlreiche Wirkstoffe, darunter Önothein A und Önothein B (Gerbstoffe, Derivate der Ellagsäure) sowie Flavonolglykoside, Phenolsäuren und Pflanzensterine.
Dank dieser und anderer Elemente nimmt sie an zahlreichen physiologischen Prozessen teil, wirkt wohltuend auf den Organismus und mindert zahlreiche Anomalien. Die Wirkung der Weidenrinde im Organismus ist sehr breit gefächert und reicht von der Stabilisierung des Hormonhaushalts über die Regulierung des Fettstoffwechsels, die Hemmung von Entzündungsprozessen und des Bakterienwachstums bis hin zur Entgiftung von Giftstoffen.
Die wichtigsten aktiven Bestandteile der kleinblütigen Weide sind:
- Gerbstoffe (einschließlich Oenothein A und B),
- Flavonoide(Quercetin, Isocquercetin, Hyperosid, Afzelin, Myricetin, Kemferol),
- phenolische Glykoside,
- Ellagitannine,
- Phenolsäuren (Gallussäure, Ellagsäure, Ferulasäure, Chlorogensäure, Kaffeesäure, Zimtsäure),
- Phytosterine (einschließlich β-Sitosterine und Capronsäure),
- Fettsäuren (Linolensäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Arachidinsäure).
Kleinblütige Weide – gesundheitsfördernde Eigenschaften
Dank ihres hohen Gehalts an Gerbstoffen hat die kleinblütige Weide stark adstringierende Eigenschaften, die eine schnellere Regeneration von geschädigtem Gewebe ermöglichen. Dank ihrer Gerbstoffe, Flavonoide und Phenolsäuren besitzt die Weidenpflanze außerdem entzündungshemmende und antimikrobielle Eigenschaften, die den Kampf gegen verschiedene Infektionen beschleunigen. Darüber hinaus tragen viele der in der Weidenrinde enthaltenen Wirkstoffe dazu bei, den Cholesterin- und Zuckerspiegel im Körper auszugleichen.
Das kleinblütige Weidenröschen besitzt antioxidative Eigenschaften, dank derer die Pflanze dazu beiträgt, die Zellen vor oxidativen Schäden zu schützen. Dies wiederum verringert die Wahrscheinlichkeit von Zivilisationskrankheiten und verlangsamt den Alterungsprozess des Körpers.
Nützliche Eigenschaften des Weidenröschens:
- antientzündlich,
- antibakteriell, antimykotisch und antiviral,
- harntreibend (und den normalen Urinfluss unterstützend),
- Unterstützung der Prostata,
- regenerierend,
- tonisierend,
- adstringierend,
- Mittel gegen Blähungen,
- Hemmung der androgenetischen Alopezie,
- antidiabetisch,
- Anticholesterin,
- Antidiarrhoikum,
- antihämorrhagisch,
- Antioxidans,
- krebshemmend,
- immunstimulierend,
- reinigend und entgiftend.
Kleinblütige Weide – Wirkung auf die Prostata und die Harnwege. Mit anderen Worten, ein pflanzliches Heilmittel für „Männerprobleme“.
Die kleinblütige Weide steht an der Spitze der Kräuter, die die Funktion der Prostata (oder Vorsteherdrüse oder Prostata) und der Harnwege unterstützen. Sie hat eine intensive und multidirektionale Wirkung, wodurch sie sich durch ihre Wirksamkeit auszeichnet.
Eine große Zahl von Männern kämpft mit Prostata- und Harnwegsproblemen. Das häufigste Prostataleiden ist die sogenannte gutartige Prostatahyperplasie. Infolge von Schwankungen des Hormonspiegels (vor allem infolge eines Absinkens des Testosteronspiegels, während der Östrogenspiegel nicht sinkt) wachsen die normalen Zellen der Prostatadrüse. Dadurch vergrößert sich das Volumen der gesamten Drüse, was zu einem übermäßigen Druck auf die Blase und die Harnwege führt.
Infolge des Drucks der vergrößerten Prostata auf die Harnwege treten eine Reihe von Symptomen auf, wie z. B.:
- hoher Blasendruck und erhöhte Häufigkeit des Wasserlassens,
- unregelmäßiger Urinstrahl,
- abgeschwächter Urinstrahl,
- längere Dauer des Wasserlassens,
- Probleme bei der Einleitung des Wasserlassens,
- Probleme bei der vollständigen Entleerung der Blase,
- häufiger nächtlicher Gang zur Toilette,
- Inkontinenz.
Die genannten Symptome der Prostatahypertrophie sind in der Regel sehr hartnäckig und wirken sich negativ auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität aus. Deshalb ist es wichtig, sie systematisch zu lindern, zum Beispiel mit Hilfe von Kräutern wie dem kleinblütigen Weidenröschen.
Weidenröschenkraut bekämpft die lästigen Symptome der gutartigen Prostatahyperplasie wirksam durch:
- Steigerung der Urinproduktion,
- Verbesserung der Muskelfunktion in den Harnwegen (Verringerung der Harninkontinenz),
- Erhöhung des Urinflusses und Verbesserung der Blasenentleerung,
- Verbesserung der Funktion der Harnwege und Unterstützung der Prostatafunktion,
- Regulierung des Hormonhaushalts, Verringerung des Prostatawachstums,
- Verringerung von Entzündungen und Schmerzen in der Prostata und den Harnwegen.
Für eine schnellere und intensivere Wirkung lohnt sich die Anwendung des kleinblütigen Weidenröschens in Form von Fertigpräparaten mit konzentrierten Weidenröschenauszügen.
Zur Verbesserung des Harnflusses und zur Verringerung der Häufigkeit des Wasserlassens bei Männern werden auch andere pflanzliche Inhaltsstoffe empfohlen, wie z. B.: Sabalpalmenextrakt, Kürbiskern-Extrakt, Granatapfel-Extrakt, Brennnessel.
Eine Reihe leistungsstarker pflanzlicher Inhaltsstoffe zur Unterstützung der Prostata und zur Linderung von Harnwegsproblemen findet sich in der Formel Prostan Plus.
Kleinblütiger Huflattich und androgenetische Alopezie
Bei androgenetischer Alopezie wird die Einnahme von Weidenröschenaufgüssen oder die Supplementierung mit Weidenröschenpräparaten empfohlen.
Die Pflanze hemmt die Aktivität des Enzyms 5-Alpha-Reduktase, das am Prozess der Androgensynthese beteiligt ist. Sie hilft auch, die Aktivität eines Enzyms namens Aromatase (5-AR) zu blockieren. Dank dieser Eigenschaften wirkt es der Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT) entgegen, was wiederum die androgenetische Alopezie reduziert .
Kleinblütige Weide für Gelenke
GelenkbeschwerdenGelenkbeschwerden aufgrund von Gelenkbelastungen, degenerativen Veränderungen oder früheren Verletzungen sind ein immer häufigeres Gesundheitsproblem. Neben der Entlastung des betroffenen Gelenks und gelenkstärkenden Übungen ist es ratsam, geeignete pflanzliche Produkte zu verwenden, die eine wohltuende Wirkung auf die Gelenke haben. Eines davon ist die besprochene kleinblütige Weide.
Die kleinblütige Weide hat antioxidative Eigenschaften, die die Zellen der Gelenkstrukturen vor Schäden schützen. Sie trägt auch dazu bei, die Beweglichkeit und Flexibilität der Gelenke auf einem guten Niveau zu halten. Außerdem lindert sie Entzündungen und Schmerzen in den Gelenken.
Kleinblütige Weide bei Akne und anderen Hautkrankheiten
Die kleinblütige Weide eignet sich für eine Reihe von Hauterkrankungen, sowohl hormonell bedingte (z. B. Akne) als auch seborrhoische, virale, pilzliche und bakterielle Infektionen.
In Spülungen oder zum Waschen von Haut und Schleimhäuten eingesetzt, beschleunigt Weidenröschen Heilungsprozesse, schützt und beruhigt die Haut und wirkt desinfizierend und reinigend. Es reduziert das Auftreten von Ekzemen, strafft die Haut, lindert Reizungen und reguliert die Talgabsonderung. Lindert Schwellungen, mindert Juckreiz und Rötungen, regeneriert die Haut.
Kleinblütige Weide – Anwendung. Wann einnehmen, wie dosieren?
Die kleinblütige Weide ist ein pflanzliches Heilmittel für viele lästige, chronische und wiederkehrende Beschwerden. Sie ist auch nützlich bei verminderter Immunität, hohem Cholesterinspiegel und Kreislaufproblemen sowie bei typischen Männerproblemen.
Wenn sich der Nutzen der Weidenblume lohnt:
- bei gutartiger Prostatahyperplasie,
- bei Blasenentzündung oder Harnröhrenentzündung,
- bei Harninkontinenz,
- bei Schwierigkeiten beim Wasserlassen und bei der vollständigen Entleerung der Blase,
- bei Erkältungen und Grippe,
- bei wiederkehrenden Infektionen,
- Akne, Seborrhoe und anderen Hautproblemen,
- bei Alopezie,
- bei Erkrankungen mit schweren Entzündungen,
- bei Hormonstörungen (vor allem Androgenüberschuss),
- bei Migräne, Neuralgien, Gelenkschmerzen,
- bei der Ansammlung von Giftstoffen im Körper.
Die Weidenrinde kann in Form von Kräutertees eingenommen werden, die man zubereitet, indem man 2 Teelöffel getrocknetes Kraut in ein Glas mit kochendem Wasser gibt. Dieser Aufguss sollte 10 Minuten lang zugedeckt ziehen gelassen werden. Zweimal am Tag trinken. Wenn Sie keine Kräuter trinken möchten, gibt es eine Reihe von Nahrungsergänzungsmitteln mit Weidenrinde.
Nahrungsergänzungsmittel mit kleinblütiger Weidenrinde
In Apotheken und im Internet sind eine Reihe von Fertigpräparaten mit Extrakten aus kleinblütigem Weidenröschen erhältlich. Sie sollen in der Regel die Gesundheit der Prostata unterstützen, Gelenkbeschwerden lindern und Harnwegserkrankungen bekämpfen.
Die kleinblütige Weide wird häufig mit anderen Inhaltsstoffen mit verwandten Wirkungen kombiniert. Solche Präparate mit mehreren Inhaltsstoffen zeichnen sich im Allgemeinen durch eine hohe Wirksamkeit aus. Bei Prostatabeschwerden lohnt sich ein Blick auf das Multikomponentenpräparat Prostoxalen das einen reichhaltigen Komplex von Extrakten zur Unterstützung der Gesundheit der Harnwege und der Prostata enthält.
Kleinblütige Weide – Kontraindikationen
Menschen, die auf die Pflanze allergisch reagieren, sollten die kleinblütige Weide nicht verwenden. Weitere Kontraindikationen sind Schwangerschaft und Stillzeit.
Kleinblütige Weide – Nebenwirkungen
Obwohl die kleinblütige Weidenrinde ein Kraut ist, kann sie nur in Maßen verwendet werden. Halten Sie sich an die vom Hersteller des pflanzlichen Produkts oder des Nahrungsergänzungsmittels mit Weidenröschen empfohlene Dosierung. Überschreiten Sie nicht die empfohlene Tagesdosis des Produkts.
Wie jedes pflanzliche Arzneimittel kann auch Weidenrinde Nebenwirkungen haben. Bei Frauen ist eine leichte Veränderung des Menstruationszyklus möglich, da die Pflanze nachweislich das hormonelle Gleichgewicht beeinflusst. Bei übermäßigem Gebrauch der Pflanze können Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und Hautreaktionen auftreten.
Überprüfen Sie das Kräuterrezept auf Beschwerden beim Wasserlassen: Petersilie – gesundheitsfördernde Eigenschaften